Zum sechsten Mal veranstalteten wir am 23. November wieder unseren Musikstadl. Das Moderations-Trio Sonja Köhler-Kramer, Larissa Wolf und Bürgermeister Werner Endres führte mit Witz und Charme durch den Abend und lieferte dem nahezu vollbesetzten Saal neben unterhaltsamen Anekdoten auch Hintergrundwissen zu den einzelnen Programmpunkten.
Die Eröffnung des Abends stand ganz im Sinne des Jazz – fetzig eingeleitet durch den Einmarsch der Musikkapelle als New-Orleans-Jazzband zu „Oh When The Saints Go Marching In“. Nach einem musikalischen Ausflug in Amerikas Südstaaten Anfang des 20. Jahrhunderts kehrte die Musikkapelle wieder zurück in die Heimat. Beim „Traum einer Marketenderin“ wurde das Publikum nicht nur musikalisch verwöhnt, sondern auch von den Moderatorinnen nach alter Marketenderinnen-Tradition mit Schnaps versorgt.
190 Jahre Musikverein Dietmannsried – auf diese stolze Zahl konnte die Kapelle heuer zurückblicken und nach dem gelungenen Sommerfest anlässlich dieses Jubiläums im Juli, widmeten die Musikerinnen und Musiker nun die Polka „Jubiläumsklänge“ von Peter Schad diesem Jubelfest. Weiter ging’s mit etwas anders interpretierter traditioneller Blasmusik, die eine fünfköpfige Gruppierung nach Mnozil-Brass-Arrangements zum Besten gab.
Große Begeisterung beim Publikum schuf die Theatergruppe, die in ihrem selbst geschriebenen Stück „Musik im Wandel“ zu Evergreens des letzten Jahrhunderts rockte und für ihre gekonnte Playback-Performance jede Menge Zwischenapplaus bekam.
Es folgte traditionelle Literatur, neu interpretiert. So wurde der Maxglaner Zigeunermarsch in einer Reloaded-Version von Christof Zellhofer feurig präsentiert und die Weiten Böhmens mit der Parodie „Wild Wild Bohemia“ von Alexander Pfluger ganz im Stile des wilden Westens dargestellt.
Höhepunkt des ersten Teils war sicherlich das Stück „Marsch-Konfetti“, ein Medley bekannter Märsche, arrangiert von Xaver Lecheler. Sehr zur Belustigung des Publikums brachten die Musiker durch diverse Kostümierungen und eigene Interpretationen der Märsche ihren Dirigenten Franz Lau sichtlich zur Verzweiflung – ein herrlich komödiantisches Chaos, ganz wie vom Moderationsteam angekündigt – bedeutet „Konfetti“ doch „Chaos, Durcheinander“.
Im zweiten Teil dominierten Partyhits wie „Go West“, „Hands up“ und „Celebration“. Der Klassiker „Ice Cream“ wurde kurzerhand in „Frei Bier“ umgedichtet – und dem Wunsch der Musiker nach Freibier nachgekommen: eine Seilbahn quer durch den Saal brachte Bier von der Empore zur Bühne.
Unumstrittener Publikumsliebling der zweiten Hälfte war das Trio um Andreas Merkle mit seiner „Knöpfle-Harmonika“ (Steirische Harmonika), das vom begeisterten Publikum fast nicht mehr von der Bühne gelassen wurde.
Unumstrittener Publikumsliebling der zweiten Hälfte war das Trio um Andreas Merkle mit seiner „Knöpfle-Harmonika“ (Steirische Harmonika), das vom begeisterten Publikum fast nicht mehr von der Bühne gelassen wurde.
Den Abschluss des Abends bildete ein Ausflug nach Afrika. Nach „Baba Yetu“, dem Soundrack des Computerspiels Civilization, folgten afrikanische Rhythmen von Miriam Makeba bei dem Stück „Pata Pata“. Spätestens beim König-der-Löwen-Medley „The Lion King“ wurde auch der letzte Zuschauer in die Steppenlandschaft Afrikas entführt. Natürlich durften auch Zugaben nicht fehlen. Bei Nenas „99 Luftballons regneten Ballons von der Decke und bei „Tränen lügen nicht“ schwelgten Publikum und Musiker gleichermaßen im Herzschmerz. Alle Beteiligten konnten sich am Ende sicher sein, dem Publikum einen vielseitigen und abwechslungsreichen Abend geboten zu haben.
Fotos: Karina Feistner