„Wer heute nicht hier ist, verpasst einen tollen Abend!“ versprach erster Bürgermeister und zugleich Musikstadl-Moderator Werner Endres in seinen Begrüßungsworten. Damit sollte er Recht behalten. Das Veranstaltungskonzept überzeugte zum vierten Mal in Folge.
Neben dem Theaterstück „Der Hauptgewinn“ sorgten eine kleine Oberkrainer-Besetzung und die Schlagzeuger mit ihrer Einlage „Rock Trap“ für Begeisterung. Das Moderatorenteam beschrieb den Beitrag treffend als „Body Percussion“, da die Rhythmen am eigenen Körper „geschlagen“ werden. Beim bekannten Stimmungsmacher „Rock mi“ durfte sich das Publikum aktiv als Rhythmusmotor einbringen, ohne Zögern wurde der komplette Saal sogleich quicklebendig in Schwingung versetzt.
Für Überraschung sorgte die Musikkapelle aus Wangen/Südtirol, die anlässlich der 40-jährigen Freundschaft am Wochenende in Dietmannsried zu Gast war und mit ihrer Böhmischen Besetzung aufspielte. Die Sympathiewelle für die Südtiroler war bereits nach wenigen Takten zu spüren. Sehr angetan zeigten sich die Zuhörer in der ausverkauften Festhalle von den gekonnten Darbietungen sowie dem überzeugenden Gesangspart der Wangener beim „Bozener Bergsteigermarsch“. Das Zusammenwirken der beiden Blasorchester bescherte ein tolles Klangerlebnis und war gleichsam ein Symbol der gewachsenen Freundschaft.
Doch was wäre der Dietmannsrieder Musikstadl ohne seine Moderatoren Sonja Köhler-Kramer und Werner Endres? Wie die vergangenen Male verstanden sie es mit Charme und Witz das Publikum zu unterhalten. Sie gaben Anekdoten aus früheren Musikreisen zum Besten und schäkerten wahlweise mit den Zuhörern oder den Dirigenten. Mit herzlichen Dankesworten und Präsenten verabschiedeten sie dann auch Tobias Prinz, der den Taktstock nach fünfjährigem Engagement aus beruflichen Gründen bereits im August abgab, aber beim Musikstadl nochmals bei drei Titeln die ihm vertraute Position am Dirigentenpult einnehmen durfte . Passend dazu sollte die gleichnamige Polka von Martin Scharnagl an viele schöne gemeinsame Augenblicke erinnern.
Als Eisverkäufer „Giovanni“ trat der neue Stabführer Volker Dubowy auf und stellte bei „O Sole Mio“ sein Gesangstalent beeindruckend unter Beweis. Nicht nur gesanglich konnte er glänzen. Bei der Titelauswahl zeigte er ebenfalls ein gutes Gespür und brachte etwa mit „Abba Gold“, dem „Maxglaner Zigeunermarsch“ oder „Ich war noch niemals in New York“ eine grandiose Stimmung in den Saal. Mit dem Walzer „Tausend Sterne“, gespielt unter einem lichttechnisch nachgeahmten Sternenhimmel, und zwei Zugaben verabschiedeten sich die 44 Musizierenden von dem begeisterungsfähigen Publikum.